lastauto omnibus classic 1/2016
Die elektronische Sonderreihe Classic von lastauto omnibus mit 148 Seiten zusätzlich zum Herunterladen. Sie präsentiert Highlights aus neun Jahrzehnten Test- und Technik-Geschichte mit Beiträgen aus der Lkw- und Omnibus-Welt.
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E-Paper-Sonderausgabe 1/<strong>2016</strong><br />
<strong>classic</strong><br />
1984 STUDIE VON AUDI<br />
Kompakter Kleinbus mit Flügeltür<br />
Hansa-Lloyd<br />
und Goliath<br />
1933: Nutzfahrzeug-<br />
Werke in Bremen<br />
1975: H-Serie von Ford<br />
Zugmaschine für den deutschen Markt<br />
1950: Magirus S 3500 mit 90 PS<br />
1967 TRANSPORTER-VERGLEICHSTEST<br />
Ford, Hanomag und VW beim Kräftemessen<br />
1963 MAN DREIACHSER 2170<br />
Mulden-Allradkipper im Examen<br />
1994 DAF 95.500<br />
Flaggschiff mit starkem 14-Liter-Diesel
Digital<br />
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<strong>lastauto</strong>-<strong>omnibus</strong>.de/digital
EDITORIAL | IMPRESSUM [ 3 ]<br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser,<br />
vor Ihnen liegt die erste Ausgabe von <strong>lastauto</strong><br />
<strong>omnibus</strong> <strong>classic</strong> in diesem Jahr, unserer ausschließlich<br />
als E-Paper verfügbaren Sonderreihe.<br />
Am redaktionellen Konzept<br />
mit Highlights aus neun Jahrzehnten<br />
Nutzfahrzeug- sowie Test- und<br />
Auch Standardbusse können deutlich<br />
unterschiedliche Testergebnisse liefern<br />
<strong>lastauto</strong> <strong>omnibus</strong> bei Facebook:<br />
facebook.com/<strong>lastauto</strong><br />
Die Redakteure von <strong>lastauto</strong> <strong>omnibus</strong><br />
bei Facebook:<br />
<strong>lastauto</strong>.de/rosenberger<br />
<strong>lastauto</strong>.de/braun<br />
<strong>lastauto</strong>.de/wagner<br />
Technik-Geschichte, verpackt in<br />
eine Struktur, innerhalb derer jedes<br />
Jahrzehnt mit Faksimile aus<br />
der Lkw-, Transporter- und Omnibus-Welt<br />
dokumentiert ist, halten<br />
wir fest. Abgesehen von einer<br />
kleinen Abweichung: Ein Schwerpunkt<br />
dieser Ausgabe liegt auf der<br />
Zeit in den 60er-Jahren, als <strong>lastauto</strong> <strong>omnibus</strong><br />
damit begann, auch mit Bussen und Transportern<br />
große Vergleichstests zu fahren. Anfang<br />
1967 waren drei Transporter zum Kräftemessen<br />
angetreten. Mit von der Partie der Hanomag<br />
Matador der Rheinischen Stahlwerke, einer<br />
der in diesem Segment und zu dieser Zeit<br />
stärksten deutschen Fahrzeugfabriken. Die beiden<br />
anderen im Test vertretenen Hersteller haben<br />
ihren Sitz ebenfalls im nordwestdeutschen<br />
Raum, nämlich Ford mit dem Transit und VW<br />
mit dem Transporter.<br />
Zwei Jahre später, im Juli 1969, stellten sich<br />
gleich fünf Standard-Linien-Omnibusse einem<br />
Vergleichstest von <strong>lastauto</strong> <strong>omnibus</strong>. Das Quintett<br />
setzte sich aus Auwärter NH 15, Büssing<br />
Präfekt 13, Magirus 170 S 11 H, MAN 750 SL<br />
und Mercedes O 305 zusammen. Dass nach<br />
einheitlichen Richtlinien konstruierte und gebaute<br />
Busse enorm unterschiedliche Testergebnisse<br />
liefern können, zeigte der Vergleich in<br />
aller Deutlichkeit.<br />
Die Redaktion wünscht viel Spaß bei der<br />
Lektüre der neuen Ausgabe.<br />
Andreas Wolf, stv. Chefredakteur<br />
andreas.wolf@<strong>lastauto</strong>-<strong>omnibus</strong>.de<br />
Impressum<br />
Abonnenten-Service,<br />
Einzelheftbestellung, Redaktionsanschrift:<br />
Gründer: Karl Theodor Vogel, Paul Pietsch<br />
Redaktionsanschrift:<br />
Handwerkstraße 15, 70565 Stuttgart<br />
Tel.: 07 11/7 84 98-31,<br />
Fax.: 07 11/7 84 98-88<br />
E-Mail: <strong>lastauto</strong>@etm-verlag.de,<br />
Internet: www.<strong>lastauto</strong>-<strong>omnibus</strong>.de<br />
Chefredakteur: Thomas Rosenberger<br />
Stellvertretender Chefredakteur: Andreas Wolf<br />
Koordinator Test & Technik: Markus Braun<br />
Redaktion: Markus Bauer, Nicole Holzer, Ilona Jüngst<br />
Carsten Nallinger, Johannes Roller, Martin Schou, Claudia<br />
Wild, Knut Zimmer<br />
Redaktionsassistenz: Uta Sickel<br />
Ständige Mitarbeiter: Michael Kern, Thorsten Wagner,<br />
Oliver Willms, Frank Zeitzen<br />
Redaktion iPad-Ausgabe: Thomas Rosenberger<br />
Leiter Online: Thorsten Gutmann<br />
Redaktion Online: Susanne Spotz<br />
Grafik/Produktion: Katja Reibold (Ltg.), Oswin Zebrowski,<br />
Jan Grobosch (Online), Hilde Bender, Florence Frieser,<br />
Frank Haug, Monika Haug, Götz Mannchen<br />
Produktion iPad-Ausgabe: Katja Reibold (Ltg.),<br />
Oswin Zebrowski, Jan Grobosch<br />
Text: Birte Labs, Isabel Link, Monika Roller<br />
Fotoabteilung: Thomas Küppers, Ralf Wackes<br />
Ständige Fotografen: Karl-Heinz Augustin, Jacek Bilski<br />
Verlag: EuroTransportMedia Verlags- und Veranstaltungs-<br />
GmbH<br />
Das Gemeinschaftsunternehmen von Dekra, Motor Presse<br />
Stuttgart und VF Verlagsgesellschaft<br />
Handwerkstraße 15, 70565 Stuttgart<br />
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E-Mail: info@etm-verlag.de,<br />
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Geschäftsführer: Oliver Trost<br />
Herausgeber/Redaktionelle Gesamtleitung: Werner Bicker<br />
Anzeigenleiter: Werner Faas,<br />
Tel.: 07 11/7 84 98-96<br />
Anzeigenleiter Markt: Norbert Blucke,<br />
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Anzeigenverwaltung:<br />
Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, Anzeigenabteilung<br />
<strong>lastauto</strong> <strong>omnibus</strong>, Carmen Brix, Leuschnerstraße 1,<br />
70174 Stuttgart<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 57 vom 01.01.<strong>2016</strong>.<br />
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Vertrieb: Bernd Steinfeldt (Ltg.), Sylvia Fischer,<br />
Gerlinde Braun<br />
Tel.: 07 11/7 84 98-18/-14, Fax: 07 11/7 84 98-46<br />
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Vertrieb Abonnement und Bestellservice:<br />
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Herstellung: Thomas Eisele, Motor Presse Stuttgart<br />
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Druck: NEEF + STUMME premium printing<br />
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Printed in Germany<br />
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Die Zeitschrift <strong>lastauto</strong> <strong>omnibus</strong> und alle enthaltenen<br />
Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />
Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine<br />
Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar. Für<br />
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der Verlag keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete<br />
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ISSN 0023-866X<br />
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<strong>lastauto</strong> <strong>omnibus</strong> E-Paper 1/<strong>2016</strong> – <strong>classic</strong>
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TEST:<br />
Actros V8 –<br />
Das Ende<br />
einer Ära<br />
I Seite 14<br />
MIT 440 UND 480 PS<br />
EURO 6 –<br />
SCANIA IST<br />
BEREIT I Seite 10<br />
SCHWERPUNKT<br />
SICHERHEIT<br />
Alle Assistenzsysteme<br />
für Lkw im Überblick I Seite 26<br />
I Seite 26<br />
Im Windkanal: Aerodynamischer Kühlkoffer spart<br />
m<br />
E<br />
Die 2000
<strong>lastauto</strong>-<strong>omnibus</strong>.de<br />
2011<br />
Heft 6<br />
Deutschland € 4,70; Österreich € 5,40;<br />
Schweiz sfr 9,40; Niederlande € 5,55;<br />
Belgien € 5,55; Luxemburg € 5,55;<br />
Italien € 6,35; Spanien € 6,35<br />
88. Jahrgang<br />
Allradantrieb:<br />
Stärken und<br />
Schwächen von<br />
Mercedes Vito,<br />
Sprinter und Vario<br />
I Seite 40<br />
Erster Test:<br />
Scania Touring<br />
ade in China –<br />
gut genug für<br />
uropa? I Seite 52<br />
Sprit I Seite 42<br />
er Jahre
TEST<br />
Starker Typ<br />
Test: Neoplan Cityliner C. Optisch ein richtig goldiger Kerl,<br />
entpuppt sich der dreiachsige Cityliner C mit 480 PS und<br />
sauberem EEV-Diesel auf der Piste als wahrhaft starker Typ.<br />
Sind die Zeiten eher lausig, setzt das<br />
Publikum gern auf Bewährtes. Gold<br />
zum Beispiel steht gerade hoch im<br />
Kurs, Goldbarren haben kräftig an Wert<br />
gewonnen. Im Unterschied zu erfinderischen<br />
Papieren hat der Käufer hier einen<br />
zählbaren und in jeder Hinsicht begreifbaren<br />
Gegenwert in der Hand. Gold gilt<br />
als sichere Anlage in unsicheren Zeiten.<br />
Ähnlich beim Cityliner, der wie kein anderer<br />
Bus den Markenwert von Neoplan<br />
verkörpert. Er ist das Erfolgsmodell und<br />
damit der Goldjunge der Marke.<br />
Der Cityliner C verdient besonderes<br />
Augenmerk: Drei Achsen und 13 Meter<br />
Länge, das bedeutet hohe Zuladung und<br />
große Platzreserven. Ob im Hauptgepäckraum<br />
oder in den Zusatzstauräumen<br />
über den Achsen und vor der Vorderachse<br />
– hier kann man ohne Bedenken einladen.<br />
Nicht sauber, sondern rein – einer der wenigen<br />
Busse mit EEV-Kennzeichnung.<br />
Und alles ist ansprechend verpackt. Langer<br />
Überhang vorn und ein kurzes Heck,<br />
glattpolierte Karosserie und angedeutete<br />
Keilform mit fliehender Stirn und Klimaanlage<br />
auf dem Heck – der mittlere Cityliner<br />
trägt die straffen Proportionen eines<br />
Sportwagens, strahlt mit allen Fasern Dynamik<br />
aus. Zwar verkleidet er sich hier als<br />
Goldfisch, doch in Wahrheit ist er Hecht<br />
im Karpfenteich unter den Hochdeckern.<br />
Neben dem Cityliner sieht mancher Kollege<br />
so behäbig-langweilig aus wie ein<br />
Biedermann mit Wohlstandswampe neben<br />
einem durchtrainierten Sportler. Der<br />
Cityliner ist der Bus, den die Fahrgäste auf<br />
dem Parkplatz mühelos wiedererkennen.<br />
Kein Wunder, ist er doch schon im<br />
Stand stets auf dem Sprung, das unterstreichen<br />
die schrägen Fensterpfosten, der<br />
muskulöse Rücken, der scharfe Blick. Die<br />
umfangreiche Lampenbatterie setzt sich<br />
aus Standlicht, Tagfahrlicht, Abblendlicht,<br />
Fernlicht, Lichthupe sowie Blinker und<br />
Nebelscheinwerfer zusammen. Das ergibt<br />
messerscharfe Raubvogelaugen.<br />
Zur Verpackungskunst gesellt sich Inhalt:<br />
Im Heck steckt auf Wunsch ein Reihensechszylinder<br />
mit 480 PS und 2300 Nm<br />
Drehmoment, ein Common-Rail-Diesel<br />
von MAN mit souveräner Leistungsentfaltung:<br />
Die Maschine läuft schmuseweich<br />
und liefert doch dank doppelter Aufla-<br />
Fotos: Karl-Heinz Augustin<br />
Weich laufender und kraftvoller Diesel mit überzeugendem Kraftstoffverbrauch.<br />
26
▸
TEST<br />
NEOPLAN CITYLINER C: TECHNISCHE DATEN<br />
Motor<br />
Wassergekühlter Reihensechszylinder-Dieselmotor MAN D<br />
2676 LOH 27, stehend eingebaut, doppelte Turboaufladung<br />
und Ladeluftkühlung, elektronisch gesteuerte<br />
Direkteinspritzung per Common Rail. Vier Ventile pro<br />
Zylinder. Abgasstandard EEV (Aufpreis).<br />
Bohrung/Hub 126/166 mm<br />
Hubraum 12 419 cm³<br />
Verdichtung 17 : 1<br />
Leistung 353 kW (480 PS) bei 1900/min<br />
Maximales<br />
Drehmoment 2300 Nm bei 950–1400/min<br />
Kraftübertragung<br />
Kupplung: Einscheiben-Trockenkupplung, Durchmesser<br />
430 mm. Getriebe: automatisiertes 12-Gang-Schaltgetriebe<br />
MAN Tipmatic (ZF AS-Tronic).<br />
Getriebe-Übersetzungen:<br />
1. Gang 12,33 7. Gang 2,70<br />
2. Gang 9,59 8. Gang 2,10<br />
3. Gang 7,44 9. Gang 1,63<br />
4. Gang 5,78 10. Gang 1,27<br />
5. Gang 4,57 11. Gang 1,0<br />
6. Gang 3,55 12. Gang 0,78<br />
Rückwärtsgang<br />
11,41<br />
Achsübersetzung<br />
3,36<br />
Fahrwerk<br />
Vorne Einzelradaufhängung an Mehrlenkerachse MAN<br />
VOS-08-B-01, zwei Luftfederbälge, zwei Stoßdämpfer,<br />
Stabilisator, max. Radeinschlag innen/außen 52/45 Grad.<br />
Hinten starre Antriebsachse MAN HY-1336-B, Längslenker,<br />
aufgelöster Dreieckslenker, vier Luftfederbälge, vier<br />
Stoßdämpfer. Nachlaufachse mit Einzelradaufhängung<br />
MAN NOLS-08-B01, aktiv elektrohydraulisch gelenkt,<br />
Längslenker, aufgelöster Dreieckslenker, zwei Luftfederbälge,<br />
zwei Stoßdämpfer, max. Radeinschlag innen/außen<br />
16/14 Grad. Reifengröße 315/80 R 22,5. Elektronisch<br />
geregelte Luftfederung. Elektronisch geregelte<br />
Stoßdämpfer CDS (Aufpreis).<br />
Bremsanlage<br />
Elektronisch geregelte pneumatische Zweikreis-<br />
Bremsanlage, innenbelüftete Scheibenbremsen rundum,<br />
ESP, ABS, ASR, BA. Zusatzbremse ZF Intarder.<br />
Lenkung<br />
Hydraulische Lenkung ZF Servocomtronic 8098 mit<br />
variabler geschwindigkeitsabhängiger Übersetzung<br />
(22,2–26,2) und Servounterstützung, Lenksäule in Höhe<br />
und Neigung verstellbar.<br />
Elektrik<br />
Spannung 24 Volt, drei Drehstromgeneratoren à 120 A,<br />
zwei Batterien 12 V/225 Ah.<br />
Heizung/Lüftung/Klima<br />
Vollautomatisch geregelte Aufbau-Klimaanlage mit<br />
integrierter Dachheizung, Kälteleistung 34,5 kW,<br />
Heizleistung 34 kW. Lufteintritt über Dachkanäle mit<br />
Ausströmern über den Fenstern und Gepäckablagen,<br />
verstellbare Walzenbelüftung. Separate Fahrerplatzklimatisierung,<br />
Kälteleistung 6 kW, Heizleistung 13,3 kW.<br />
Warmwasserheizung für Fahrgastraum, Heizleistung 13,3<br />
kW, Warmluftkonvektoren. Standheizung Spheros,<br />
Leistung 35 kW.<br />
Daten und Messwerte<br />
Rundstrecke Solitude<br />
Etappe 1 gemischt<br />
Etappe 2<br />
Etappe 3<br />
Etappe 4<br />
Etappe 5<br />
Etappe 6<br />
Gesamte Strecke<br />
Mittelwerte<br />
der sechs Etappen<br />
Solitude–Bad Liebenzell<br />
B 295/B 296/B 463,<br />
gemischt<br />
Bad Liebenzell–Unterhaugstett,<br />
Bergstrecke<br />
Unterhaugstett–Solitude,<br />
Landstraße/B 295/Landstraße<br />
Solitude–Horb<br />
Autobahn A 8/A 81, mittel<br />
Horb–Solitude<br />
Autobahn A 81/A8, leicht<br />
Strecke<br />
Verbrauch<br />
Geschwindigkeit<br />
Strecke<br />
Verbrauch<br />
Geschwindigkeit<br />
Strecke<br />
Verbrauch<br />
Geschwindigkeit<br />
Strecke<br />
Verbrauch<br />
Geschwindigkeit<br />
Strecke<br />
Verbrauch<br />
Geschwindigkeit<br />
Strecke<br />
Verbrauch<br />
Geschwindigkeit<br />
Strecke<br />
Verbrauch<br />
Geschwindigkeit<br />
in km<br />
in L/100 km<br />
in km/h<br />
in km<br />
in L/100 km<br />
in km/h<br />
in km<br />
in L/100 km<br />
in km/h<br />
in km<br />
in L/100 km<br />
in km/h<br />
in km<br />
in L/100 km<br />
in km/h<br />
in km<br />
in L/100 km<br />
in km/h<br />
in km<br />
in L/100 km<br />
in km/h<br />
12,2<br />
37,4<br />
58,7<br />
37,4<br />
38,7<br />
55,2<br />
3,6<br />
126,1<br />
46,5<br />
25,2<br />
37,8<br />
60,6<br />
54,4<br />
29,0<br />
94,7<br />
54,4<br />
23,6<br />
91,2<br />
187,2<br />
33,0<br />
73,4<br />
Innengeräusche vorn Mitte hinten<br />
100 km/h, dB (A) 62 62 64<br />
Betriebskosten<br />
Kaufpreis<br />
330 000 Euro<br />
Feste Kosten pro Jahr<br />
91 390 Euro<br />
Feste Kosten pro km<br />
91,39 Cent<br />
Variable Kosten pro km<br />
55,26 Cent<br />
Gesamtkosten pro km<br />
146,65 Cent<br />
Parameter für die Dekra-Betriebskostenrechnungen: Haftpflicht und Kasko 100 Prozent,<br />
jährliche Laufleistung 80 000 km, Nutzungsdauer fünf Jahre.<br />
A<br />
A Länge/Breite 12 990/2550 mm D Stehhöhe 2066 mm<br />
Höhe 3746 mm E Einstiegshöhe vorn/hinten 350/350 mm<br />
B Radstand 6200 + 1470 mm F Fußbodenhöhe 1346 mm<br />
C Überhang vorn/hinten 2920/2400 mm<br />
Maße und Gewichte<br />
Wendekreis<br />
22 720 mm<br />
Leergewicht/Testgewicht 15 760/20 800 kg<br />
Zul. Gesamtgewicht 24 900 kg<br />
Gepäckraum o.<br />
Schlafkabine 10,4 m³<br />
Volumen Kraftstofftank 480 L<br />
Fahrgastplätze<br />
Sitzplätze (vier Sterne) 48 + 1 + 1<br />
Preis<br />
Testwagen<br />
C<br />
B<br />
330 000 Euro<br />
E<br />
A<br />
B<br />
D<br />
F<br />
Wertung<br />
◆ Elegantes Design außen und innen ◆hohe<br />
Fahrsicherheit und hoher Fahrkomfort ◆hohes<br />
Sicherheitsniveau ◆sanft schaltendes Getriebe<br />
◆niedriges Geräuschniveau ◆attraktives Cockpit<br />
◆praktische Stauräume ◆günstiger Verbrauch<br />
◆ Sicht durch Spiegel und geteilte Scheibe<br />
eingeschränkt ◆kleine Verarbeitungsschwächen<br />
◆vergleichsweise großer Wendekreis ◆unzeitgemäß<br />
kleine Bildschirme<br />
C<br />
E<br />
28<br />
<strong>lastauto</strong> <strong>omnibus</strong> 7/2009
dung ihr maximales Drehmoment schon<br />
bei 950 Touren ab, knapp oberhalb des<br />
Leerlaufs. Also zeigt der Cityliner einen<br />
imponierend festen Händedruck, spurtet<br />
nach Anspannen der Muskeln vehement<br />
los. Knapp 21 Tonnen Testgewicht nimmt<br />
der Hochdecker zu Kenntnis, mehr nicht.<br />
Unterstützt von der AS-Tronic, hier Tipmatic<br />
genannt, sprintet der Reisebus in<br />
langen Schritten auf Marschtempo.<br />
Dann gleitet er auf Bundesstraßen mit<br />
Tempo 80 und 1300 Touren im elften<br />
Gang dahin, auf Autobahnen mit gleicher<br />
Umdrehungszahl bei Tempo 100<br />
in der zwölften Stufe. Die Schaltungen<br />
erfolgen in der Regel weich und flüssig.<br />
Auch pirscht sich der Bus mit geschickter<br />
Schaltstrategie an T-Stücke und Ampeln<br />
heran: Verzögert im Ort aus dem achten<br />
oder neunten Gang bei dezenter Bremse,<br />
schaltet je nach Situation kurz vor dem<br />
Stopp in Gang vier oder den Anfahrgang<br />
drei hinunter, um fix Fahrt aufzunehmen.<br />
Trotz des bulligen Drehmoments arbeitet<br />
das Getriebe leistungsorientiert, dreht<br />
gern bis 1700 oder 1900 Touren, um dann<br />
bestens Anschluss zu finden. Ausgefuchste<br />
Fahrer greifen mitunter manuell ein,<br />
gönnen dem Bus überland auch mal den<br />
Zwölften. Tippen den Schalthebel vorausschauend<br />
zum Hinunterschalten an, ist<br />
eine deftige Steigung in Sicht. Das ausgereifte<br />
Getriebe funktioniert besser denn je,<br />
auch wenn die Bedienung per Lenkstockhebel<br />
mit zahlreichen Funktionen unverändert<br />
gewöhnungsbedürftig ist.<br />
Angesichts der Muskelpakete im Heck<br />
könnte man sich auf Langstrecken auch<br />
eine längere Achse vorstellen.<br />
Alternativ zur Übersetzung<br />
3,36 : 1 gab’s mal ein<br />
Aggregat mit 3,08. Bei 2300<br />
Nm Drehmoment, zwölf<br />
Gängen mit großer Spreizung<br />
sowie komfortablen Schaltungen<br />
sollte man darüber nachdenken.<br />
Doch auch die aktuelle Kombination ist<br />
nicht von Pappe. Dank ausgefeilter Aerodynamik<br />
schlendert der Cityliner sparsam<br />
und gelassen dahin, erreicht die Abgasstufe<br />
EEV, spart sich Adblue-Zusätze. Die<br />
Maschine im Heck säuselt dezent. Und<br />
wie das bei extrem leisen Motoren und geringen<br />
Windgeräuschen so ist, auf einmal<br />
kommt ab und zu ein Poltern der Vorderachse<br />
durch, knistert’s auf rüder Fahrbahn<br />
hörbar aus Richtung Gepäckablagen.<br />
Dem Komfort tut dies keinen Abbruch.<br />
Über den Hinterachsen sitzt man wie in<br />
Abrahams Schoß, auch vorn entpuppt<br />
Fahrwerk von<br />
großer Sicherheit<br />
geprägt<br />
Der Hauptgepäckraum ist üppig, dazu gibt’s zahlreiche Stauräume rund um die Achsen.<br />
Der Cityliner fixiert die Welt mit scharfem<br />
Raubvogelblick aus vielen Lampen.<br />
sich der Cityliner als Sänfte. Hier ist’s<br />
des Guten sogar etwas zu viel – der lange<br />
Radstand und die daraus resultierende<br />
Gewichtsverteilung lassen den Vorderwagen<br />
mitunter schwingen. Abhilfe bringt<br />
ein Druck auf die Taste der optionalen<br />
elektronischen Stoßdämpfereinstellung<br />
namens CDS. Dann wechselt der Cityliner<br />
Richtung straff, auf bucklig-kuvigen<br />
Landstraßen auch zugunsten geringer Seitenneigung<br />
die bessere Variante.<br />
Generell ist das Fahrwerk von großer Sicherheit<br />
geprägt. Die maximalen Kurvengeschwindigkeiten<br />
liegen hoch, der leise<br />
und kraftvolle Motor verleitet<br />
zu zügiger Fahrweise. Der<br />
Fahrer in seiner für den Cityliner<br />
so typischen niedrigen<br />
Sitzposition merkt davon<br />
wenig. Im Extremfall greift<br />
das serienmäßige ESP vorbildlich behutsam<br />
ein, beruhigt die Fuhre. Wer den Cityliner<br />
darüber hinaus absichern will, hat<br />
mit Xenon-Lampen, Abstandsregler, Spurassistent<br />
und den elektronischen Dämpfern<br />
eine reichhaltige Auswahl, auch im<br />
günstigen Paket.<br />
Serienmäßig an Bord ist unter anderem<br />
eine Lenkung mit variabler Übersetzung<br />
und variabler Servounterstützung. Sie arbeitet<br />
durchweg leichtgängig, vielleicht<br />
ein wenig synthetisch. Obacht: Langer<br />
Radstand und knappes Heck führen beim<br />
Cityliner zu reichlich Masse auf der Vorderachse.<br />
Daher rollt er auf breiten 315er-<br />
Reifen. Sie stehen ihm gut, verringern<br />
Viel Gewicht auf der Vorderachse bedeuten<br />
315er-Reifen und knappen Lenkeinschlag.<br />
aber den maximalen Lenkeinschlag. In der<br />
Folge wirkt der Cityliner C zwar nicht unhandlich,<br />
doch es gibt vergleichbare Busse<br />
mit kleinerem Wendekreis.<br />
Trotzdem ist er ein echtes Fahrerauto.<br />
Zwar entsprechen Tasten und Anzeigen<br />
nicht dem letzten Schrei, trotzdem ist<br />
das Cockpit praktisch. Das betrifft die<br />
vielen Ablagen, Bewegungsfreiheit, Bedienung<br />
und das Lenkrad mit Tastatur<br />
und einem wunderbar dicken, griffigen<br />
Lederkranz. Kontrapunkt ist die eingeschränkte<br />
Sicht: Der zittrige Spiegel links<br />
an der A-Säule ist beim Abbiegen im Weg,<br />
gibt ebenso ein begrenztes Sichtfeld wider<br />
wie die schlichte Spiegelkombination<br />
rechts. Überdies hängt der rechte Spiegel<br />
außerhalb des Wischbereichs, Minus bei<br />
MEINE MEINUNG<br />
Randolf<br />
Unruh<br />
Dieser Cityliner ist ein<br />
echtes Goldstück. Hinter<br />
der attraktiven Verpackung<br />
stecken handfeste<br />
praktische Vorzüge, vom<br />
Platz für Fahrer, Fahrgäste<br />
und Gepäck bis hin zu<br />
flüsterleisen Geräuschen und dem sparsamen<br />
Motor. Ein wenig Modellpflege<br />
an Spiegeln, Cockpit und manchen Materialien,<br />
schon stünde der Cityliner wie<br />
eine Eins da. Wer auf die Extravaganz<br />
eines Starliner verzichten kann, der<br />
liegt schon jetzt mit dem Neoplan Cityliner<br />
goldrichtig.<br />
<strong>lastauto</strong> <strong>omnibus</strong> 7/2009<br />
29
TEST<br />
Das Cockpit bietet den Fahrgästen eine tolle Aussicht und einen geräumigen Fahrerplatz.<br />
Feine Zutaten der neuen Linie „Neoplan<br />
Individual“ werten den Fahrerplatz auf.<br />
TIPMATIC: GUT GESCHALTET<br />
Verbesserte Funktionen werten jetzt das<br />
automatisierte Getriebe weiter auf.<br />
Neoplan und MAN setzen auf die AS-Tronic, aufgrund<br />
der Bedienung hier Tipmatic genannt. Als Konter<br />
gegen das neue automatisierte Achtganggetriebe<br />
von Mercedes haben sich ZF und die Busentwickler<br />
neue Feinheiten einfallen lassen, die das Getriebe nun<br />
zur „Tipmatic Coach“ veredeln. Abhängig von Gang<br />
und Last laufen Schaltungen nun rund 20 Prozent<br />
schneller ab. Dank verbesserter Kennlinienadaption<br />
der Kupplung erfolgen Schaltungen weicher. Die<br />
Anfahrhilfe namens Easy Start löst die Bremse sanfter,<br />
die verbesserte Nachführung der Gänge im Schubbetrieb<br />
vermeidet Fehlschaltungen. Pendelschaltungen<br />
an Steigungen sind jetzt nahezu ausgeschlossen. Beim<br />
Drehschalter für den hilfreichen Rangiermodus verzichten<br />
Neoplan und MAN auf die manuelle Vorwahl<br />
des Anfahrgangs, das regelt das Getriebe nun selbst,<br />
vereinfacht damit die Bedienung. Ein klar definierter<br />
Druckpunkt des neuen Gaspedals steuert nun den<br />
Kick-down.<br />
Karbonoptik und Schriftzug vom Porsche-<br />
Lieferanten streicheln die Seele.<br />
Schmuddelwetter. Die Position resultiert<br />
aus der markanten, horizontal geteilten<br />
Cityliner-Frontscheibe. Deren Steg behindert<br />
den Blick auf Ampeln. Aber er verleiht<br />
dem Fahrerplatz eine fast sportliche<br />
Atmosphäre und Geschlossenheit.<br />
Manko der konsequenten Optik ist<br />
eine niedrige Gürtellinie mit flacher Einstiegstür.<br />
Nach alter Art des Hauses macht<br />
Neo plan praktische Nachteile mit Streicheleinheiten<br />
für die Seele wett. „Neoplan<br />
Individual“ heißt eine neue Einrichtungslinie,<br />
die Fahrer und Fahrgästen schmeichelt.<br />
Haltegriffe aus Edelstahl mit Einlagen in<br />
Karbonoptik, Zierleisten entlang des Bugschranks<br />
in Aluminiumdekor, zweifarbiges<br />
Lederlenkrad mit Markenschriftzug vom<br />
Porsche-Lieferanten und derlei Schmuck<br />
mehr tun gut, lassen das Cockpit wie ein<br />
feines Hotelmöbel erscheinen. Über den<br />
eigenwilligen Kunststoffmaterialmix an<br />
Stößen oder unfertige Ecken schaut man<br />
da gerne großzügig hinweg.<br />
Der kräftige Lidstrich und der Lippenstift<br />
harmonieren mit der generellen Einrichtungslinie<br />
des Cityliner. Die Stöße an<br />
der Decke aus breiten Aluminiumleisten,<br />
blaue Nachtbeleuchtung an den Knotenpunkten<br />
der Abdeckleisten, große, fast<br />
freitragende Gepäckablagen, der luftige<br />
Raumeindruck dank gläserner Notausstiege<br />
und großem Heckfenster – das macht<br />
zusammen mit der komfortablen Bestuhlung<br />
Marke Kiel Avance was her. Schönheitsfehler<br />
sind nicht ausgeschlossen, wie<br />
mickrige Bildschirme oder der hässliche<br />
Metallschrank hinter der letzten Sitzreihe,<br />
deren weit auseinander gerückte Plätze<br />
den Blick darauf erst freigeben.<br />
Diese Details machen deutlich, dass<br />
man im Cityliner zwar in einem feinen<br />
Bus reist, der aber gewissen Abstand zur<br />
Reisebus-Superklasse hält. Mit einem Einstandspreis<br />
von 310 000 Euro für den Cityliner<br />
C gilt das indes auch für den Preis.<br />
Womöglich ist der Neoplan aber genau<br />
deshalb nicht nur ein starker Typ, sondern<br />
für alle Beteiligten ein echter Goldjunge.<br />
Randolf Unruh ◼<br />
Die Monitore<br />
im Format 15<br />
Zoll sind mickrig<br />
und von<br />
gestern.<br />
Üppiger Raumeindruck und komfortable Bestuhlung sind Teil des Cityliner-Konzepts.<br />
30<br />
<strong>lastauto</strong> <strong>omnibus</strong> 7/2009